Norwegergeschirr
Während man vor einigen Jahren das Norwegergeschirr nur vereinzelnd zu Gesicht bekam, ist es mittlerweile eines der gängigsten Modelle und äußerst beliebt.Dieses Hundegeschirr besteht aus einem Brustgurt und einem Bauchgurt. Oftmals ist das Geschirr noch mit einem zusätzlichen Griff ausgestattet. Dies erleichtert dir das in das Geschirr greifen, falls dies notwendig werden sollte - der Griff kann also äußerst praktisch sein.
Da dieses Geschirrmodell keinen Steg zwischen den Beinen besitzt, lässt es sich sehr schnell an- und ausziehen. Sekundenschnell kann man es über den Kopf streifen und flix den Bauchgurt seitlich schließen - fertig. Schnell und einfach, ohne großartige Fummelei. Das Fehlen des Steges hat auch den Vorteil, dass empfindliche Hunde das Geschirr häufig besser tolerieren.
Allerdings hat der fehlende Steg den Nachteil, dass der Hund sich relativ leicht aus dem Geschirr winden kann. Für Befreiungskünstler und "Seifenhunde" ist das Norwegergeschirr also nicht unbedingt geeignet, da man hier ansonsten auf einmal plötzlich mit Leine und Geschirr aber ohne Hund dasteht.
Dieses Modell kann auch eine Alternative bei gesundheitlichen Problemen unseres Vierbeiners sein, wenn bei den anderen Geschirrarten die Gurte eventuell ungünstig liegen, wie zum Beispiel bei unserer Produkttesterin Ivy. Auch bei Prellungen oder OP-Wunden kann das Geschirr gegebenenfalls eine Alternative zu anderen Geschirren darstellen.
Wie auch bei all unseren anderen Produkten kannst du deiner Kreativität natürlich auch hier freien Lauf lassen und dein Geschirr ganz nach deinen Vorstellungen flechten lassen. Stöber hierfür doch einfach in unserer Farbpalette oder lass dich von fertigen Stücken inspirieren.
Wie messe ich richtig? Die Messanleitung für ein Norwegergeschirr
Damit dein individuell geflochtenes Norwegergeschirr deinem Liebling auch optimal passt, benötigen wir drei Werte: den Bauchumfang, den Brustumfang und den Abstand vom oberen Rand des Brustgurtes bis hoch zum Widerrist.
Für den Bauchumfang wird einmal ganz um den Brustkorb gemessen. Bitte berücksichtige unbedingt, dass du nicht direkt hinter den Vorderbeinen misst.
Für einen perfekten Sitz soll der Bauchgurt nämlich hinter den Schulterblättern aufliegen und sich nicht zu dicht an den Ellenbogen befinden, denn das würde die Bewegungsfreiheit einschränken und kann sogar zu Scheuerstellen führen - man muss schließlich bedenken, dass die Vorderbeine sich ja vor und zurückbewegen.
Bei einem mittelgroßen Hund sollte der Bauchgurt ca. eine Hand breiter hinter der Achsel liegen. Der Abstand wird dann bei einem kleineren oder größeren Hund dementsprechend verringert bzw. vergrößert.
Als nächstes benötigen wir den Brustumfang für die Länge des Brustgurtes. Hierfür misst du von der Stelle, an der du eben den Bauchumfang gemessen hast, einmal vorne um die Brust bis zur gegenüberlegenden Seite der Stelle. Hier ist wichtig, dass der Bauchgurt am oberen Schulterrand entlanggeht und genau über das Brustbein führt.
Auch ist wichtig, dass der Brustgurt nicht zu weit ist, sondern relativ eng anliegt. Denn ansonsten würde der Gurt nach oben oder unten rutschen und vor allem beim Traben umhergeschoben werden.
bis hoch zum Widerrist
Damit der Brustgurt auf der richtigen Höhe sitzt, benötigen wir nun noch den Abstand vom oberen Rand des Brustgurtes bis hoch zum Widerrist. Hierfür bestimmst du als erstes das Brustbein bei deinem Hund - den spitzen Knochen kannst du unterhalb seines Halses erfühlen.
Das Brustbein gibt die Höhe vor, ab der du nun von einer Seite über den Rücken auf die andere Seite Maß nimmst. Es ist wichtig, dass der Brustgurt sich auf der wirklich richtigen Stelle befindet.
Wenn der Gurt zum Beispiel zu tief sitzt, würde er zum einen Hund den Hund beim Laufen stören und zum anderen würde der Zug bei gespannter Leine auf die Schultergelenke gehen. Sitzt der Gurt zu hoch, so würde es bei Zug einem Halsband Nahe kommen.